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08. April 2010

LehrerInnenbildung NEU

Kategorie: VOBSNews
Von: ev

Empfehlungen für eine moderne Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer

Wie bereits in der Dezember-Ausgabe des e-LISA Newsletters berichtet, erarbeitete im Auftrag von BM Dr.in Schmied und ehem. BM Dr. Hahn seit November 2008 eine ExpertInnengruppe Empfehlungen für eine moderne Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer. Nun liegt der Endbericht vor.

(koa) Im Zentrum der Überlegungen der ExpertInnengruppe von LehrerInnenbildung NEU stehen die jungen Menschen in der Gesellschaft von morgen sowie die Herausforderungen an Bildung und pädagogische Angebote. Schule muss sich weiterentwickeln, um Kinder und Jugendliche optimal in ihrem Lernprozess unterstützen und fördern zu können – darüber herrscht weithin Konsens. Welche organisatorischen, dienst-, besoldungs- und studienrechtlichen Rahmenbedingungen in den Einsatzfeldern sowie in den Aus- und Fortbildungsinstitutionen dazu notwendig sind, beschreibt die ExpertInnengruppe in ihrem 92 Seiten umfassenden Endbericht. Weiters wird darauf eingegangen, welche Persönlichkeiten als LehrerInnen und PädagogInnen sich für die Aufgaben der Schule von morgen eignen und welche Kompetenzen, Fähigkeiten und Einstellungen sie mitbringen müssen.

Die Vorschläge der ExpertInnengruppe geben Antworten auf folgende Fragestellungen: (vgl. Seite 9 im Endbericht)

  • Wie kann die berufliche Professionalität der Lehrenden und Erziehenden durch die Entwicklung der entscheidenden pädagogischen Kernkompetenzen sichergestellt werden?
  • Wie kann ein Modell für die Bildungswege für Lehrende und Erziehende gestaltet werden, dass sowohl eine gemeinsame Architektur aufweist als auch für unterschiedliche Einsatzbereiche differenziert?
  • Wie können Rahmenbedingungen für Standards der Qualitätssicherung geschaffen werden?
  • Wie kann eine vernetzte Struktur der Institutionen zur LehrerInnen und ErzieherInnen-Bildung entwickelt werden, die Stärken nutzt und Mängel minimiert?
     

Im Zentrum der Empfehlungen der ExpertInnengruppe steht das 3-Phasenmodell der LehrerInnenbildung NEU, welches folgendermaßen aufgebaut ist: Erstausbildung – Berufseinführung – weiterführende Phasen des lebenslangen Lernens. Standardisierte Aufnahmeverfahren, ein klares Anforderungsprofil und frühzeitige Praxiserfahrungen sollen dafür garantieren, nur geeignete Personen zum/zur LehrerIn auszubilden. Ab Seite 22 im Endbericht werden die Auswahl und Selektion zukünftiger PädagogInnen genau beschrieben. Die Lehrkräfte-Erstausbildung soll im Rahmen eines Bachelor-Studiums erfolgen, der anschließende „Turnus“ Einblicke in alle Bildungsbereiche ermöglichen. Pädagogische Kernkompetenzen als „gemeinsame Mitte“ für alle pädagogischen Berufe – werden also in der Erstausbildung für alle Lehrberufe erworben und dann je nach Schwerpunkten erweitert.

In der Endfassung des Empfehlungspapiers definiert die ExpertInnengruppe Rahmenbedingungen, Prinzipien und Kriterien für die Anforderungen an LehrerInnen von morgen. In diesen Empfehlungen ist unter anderem die Notwendigkeit von Leadership-Kompetenzen von Seiten der Schulleitung wie auch der dringende Bedarf an Umstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für alle Lehrerinnen und Lehrer erwähnt. Es wird vorgeschlagen alle Institutionen der Bildung für LehrerInnen und ErzieherInnen in eine gemeinsame „Cluster-Entwicklung“ einzubinden, die sich nach verbindlichen Eckpunkten – an grundlegenden Kompetenzen für pädagogische Berufe der Zukunft, Anforderungen der künftigen Dienstgeber etc. – orientiert. Es soll natürlich aber auch in keinem Bereich zu einem Absenken der bislang üblichen fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen oder pädagogischen Anforderungen kommen.

Nicht nur die Empfehlungen der ExpertInnengruppe sind innovativ, sondern auch der gewünschte Dialogprozess rund um das Papier: Die im Endbericht beschriebenen Positionen und Empfehlungen werden nicht als endgültig betrachtet, sondern sollen Eckpunkte für den weiteren Diskurs und die Umsetzung bilden.

Zum Download: Endfassung der Ergebnisse der ExpertInnengruppe