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02. Mai 2013

Polytechnische Schulen werden runderneuert

Kategorie: VOBSNews
Von: ev

"Poly"-Absolventen mit guten Aussichten auf Lehrstellen

"Poly"-Absolventen mit guten Aussichten auf Lehrstellen © APA (Pessenlehner)

APA, Apr 19, 2013
Wien (APA) - Die Polytechnische Schule (PTS) soll nicht abgeschafft werden, sondern in den nächsten Jahren neue Lehrpläne und Abschlüsse erhalten. Darauf haben sich Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) und die sechs Parlamentsparteien geeinigt. Ab dem kommenden Schuljahr soll in rund zehn Pilotschulen die Individualisierung und Modularisierung des "Poly" erprobt werden, hieß es in einer Aussendung.

Umgesetzt werden sollen unter anderem die Schwerpunkte Berufsorientierung, Persönlichkeitsentwicklung, Soft Skills, berufsbezogene vertiefende Kenntnisse und Spezialmodule wie EDV-Planzeichnen, Kreativität, Projektmanagement und Design. Kooperieren sollen die Polys dabei mit Wirtschaft, Berufsschulen und anderen Schultypen. Als Ziel wird formuliert, dass "durch dieses Schulentwicklungsprojekt ein wesentlicher Beitrag zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und von Schul- bzw. Ausbildungsabbruch geleistet wird". Jene rund sechs Prozent der Schüler in der Polytechnischen Schule, die keinen positiven Abschluss einer Haupt- oder Neuen Mittelschule haben, sollen auch zertifizierte Abschlüsse und damit auch Berechtigungen für weitere Bildungswege erwerben können.

Wahl der Standorte

In den nächsten Wochen sollen nun jene Standorte ausgewählt werden, an denen die Schulversuche starten. Nach der wissenschaftlichen Evaluierung sollen dann in der nächsten Legislaturperiode die Lehrpläne neu verfasst, formale Möglichkeiten für Bildungsabschlüsse an den PTS geschaffen und optional ein zweites Jahr Schulbesuch an den PTS ermöglicht werden.

Derzeit gibt es in Österreich 255 Polytechnische Schulen, an denen rund 2.200 Lehrer 18.000 Jugendliche unterrichten. Rund 83 Prozent der Poly-Schüler haben laut Unterrichtsministerium zum Schulschluss entweder eine fixe oder zumindest gute Aussichten auf eine Lehrstelle, acht Prozent besuchen eine weiterführende Schule.

Zuletzt hatten die Sozialpartner für eine Auflösung des eigenen Schultyps PTS plädiert.